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Unzählige Menschen leiden regelmäßig an Kopfschmerzen. Das können Sie unternehmen, damit Sie Ihre Beschwerden in den Griff bekommen

Mein Kopf fühlt sich an, als wäre er in einen Schraubstock gespannt“, so oder ähnlich beschreiben Betroffene ihre Qual mit den Kopfschmerzen. Fast 200 verschiedene Arten davon unterscheiden die Experten, eindeutig am häufigsten machen jedoch Migräne und Spannungskopfschmerz zu schaffen. Um erfolgreich dagegen vorgehen zu können, ist es wichtig zu erkennen, um welche Kopfschmerzform es sich handelt. Denn gegen Spannungskopfschmerz lässt sich viel selbst unternehmen, die Migränebehandlung dagegen gehört in die Hand des Arztes. Folgende Unterschiede führen auf die Spur:

• Spannungskopfschmerz tritt beidseitig auf, die Migräne eher einseitig.

• Beim Spannungskopfschmerz fehlt das pulsierende oder pochende Gefühl der Migräne.

• Symptome wie Übelkeit, Brechreiz, Licht- und Lärmempfindlichkeit treten bei Spannungskopfschmerzen nicht auf oder sind nur leicht ausgeprägt.


Wichtig ist es auch, die Ursachen so gut wie möglich selbst herauszufinden, denn die Auslöser sind wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt.
Wer häufiger – öfter als 14 Tage im Monat – unter den Symptomen leidet, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Er kann dann abklären, welche Therapie sich am besten eignet. Auch kann so vermieden werden, dass die Kopfschmerzen unter Umständen zur Ursache für eine andere, psychische Erkrankung werden.

„Früher dachte man, dass Spannungskopfschmerzen von Verspannungen kommen“, sagt Dr. Arne May, Privatdozent an der Neurologischen Universitätsklinik in Regensburg und Generalsekretär der Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. „Neue Untersuchungen zeigen aber, dass solche Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich nicht bei allen Patienten vorhanden und wahrscheinlich auch nicht der Auslöser sind.“ Vermutet wird eher, dass der Spannungskopfschmerz in einer zentralen Stelle im Gehirn selbst ausgelöst wird.

Wichtigste Regel: Betreiben Sie Ursachenforschung

1. Kopfschmerzkalender führen. Das erleichtert dem Arzt die Diagnose. Notieren Sie darin Informationen über die Art, Stärke und Dauer des Schmerzes. Einen Kalender zum Herunterladen finden Sie im Internet unter www.dmkg.de

2. Verursacher ausfindig machen. Schlechte Luft, Zigarettenrauch, aber auch langes Sitzen vor dem Computer und Lärm am Arbeitsplatz können mögliche Auslöser sein. Schaffen Sie einen Ausgleich. Gehen Sie mittags an der frischen Luft spazieren, und stehen Sie im Büro so oft wie möglich auf. Lüften Sie Räume regelmäßig.

3. Verspannungen vorbeugen. Sitzen Sie die meiste Zeit, dann helfen Lockerungs- und Dehnübungen, Verspannungen vorzubeugen. Gegen eine krumme Haltung im Sitzen drücken Sie beispielsweise Ihre Schultern nach hinten unten und den Kopf leicht nach vorne. Das dehnt die Nackenmuskulatur.

4. Ausreichend trinken. Mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag sollten Sie aufnehmen. Trinken Sie in kleinen Schlucken. Denken Sie daran, dass koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder schwarzer Tee entwässernd wirken. Ideal sind Wasser, Fruchtsaft, Mineralwasser oder Kräutertee.

5. Sport treiben. Sport (Joggen, Schwimmen, Radfahren) bringt den Kreislauf in Schwung und baut Stress ab. Vermeiden Sie aber, sich völlig zu verausgaben. Legen Sie den Sport so, dass Sie danach Zeit haben, sich auszuruhen. Ideal sind dreimal wöchentlich 30 Minuten Sport.

6. Sehschärfe prüfen lassen. Auch eine unerkannte Fehlsichtigkeit kann Ursache für Kopfschmerzen sein. Lassen Sie deshalb Ihre Sehschärfe beim Augenarzt überprüfen. Das gilt besonders für Beschäftigte an Bildschirmarbeitsplätzen.

7. Schlaf-Wach-Rhythmus anpassen. Schlafen Sie an den Wochenenden gern lange aus? Auch ein unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus kann Ursache für Kopfschmerzen sein.

8. Leistungsdruck reduzieren. Fällt es Ihnen manchmal schwer, „nein“ zu sagen? Dann setzen Sie sich möglicherweise unnötig hohem Leistungsdruck aus. Einige Volkshochschulen bieten beispielsweise spezielle Stressmanagement-Kurse an. In Rollenspielen werden unterschiedliche Stresssituationen nachgestellt und analysiert. Fragen Sie auch bei der Krankenkasse nach entsprechenden Angeboten.

9. Medikamentengebrauch überprüfen. Greifen Sie sehr oft zur Schmerztablette? Dann leiden Sie vielleicht unter einem Medikamentenkopfschmerz. Es klingt paradox: manche Schmerztabletten, die normalerweise Linderung verschaffen, können selbst Kopfschmerzen verursachen und dadurch einen Teufelskreis in Gang setzen: immer öfter Schmerzen, immer mehr Medikamente, noch mehr Schmerzen.

Mit Schmerzmitteln sparsam umgehen
Hier kennen wir die Hintergründe noch nicht genau. Vermutlich stellen die Wirkstoffe selbst einen Auslöser dar. Dabei kommt es wahrscheinlich nicht auf die Dosis, sondern auf die Häufigkeit der Anwendung an. Deshalb sollte man Schmerzmittel so wenig wie möglich und nie zur Vorbeugung einnehmen. „Wer an jedem zweiten Tag zu einer Tablette greift, ist bereits gefährdet und sollte deshalb unbedingt zum Arzt gehen“, warnen Kopfschmerzexperten. „Die Betroffenen müssen dann lernen, für eine Weile auf Schmerzmittel zu verzichten. Das kann sogar einen Klinikaufenthalt nötig machen.“ Eine Entzugsbehandlung erfolgt generell unter ärztlicher Aufsicht.

Wie Strom, Wärme und Kälte helfen können
Zieht der Schmerz vom Nacken herauf, hilft Wärme. Legen Sie ein feuchtwarmes Tuch oder eine Kompresse auf Ihren Schulter-Nacken-Bereich. Das fördert die Durchblutung und entspannt die Muskeln. Kältereize wirken wohltuend, wenn der Schmerz im Kopf und in der Stirn sitzt. Handlich und einfach zu handhaben sind Gelkissen aus der Apotheke, die Sie im Kühlschrank aufbewahren. Gehen die Kopfschmerzen mit Verspannungen einher, können Massagen, Akupunktur sowie Akupressur helfen. Versuchen Sie, Ihre Rückenmuskulatur gezielt zu stärken, z.B. mit Gymnastik oder Gerätetraining. Bei der TENS-Methode (transkutane elektrische Nervenstimulation) werden nach Anleitung Elektroden auf die Haut geklebt, die schwache elektrische Ströme in den schmerzenden Bereich senden. Der Patient verspürt dabei nur ein leichtes Kribbeln. Der Impuls überlagert Schmerzsignale und schwächt sie ab. Biofeedback ist eine Therapie zur Stressbewältigung. Dabei lernen Patienten durch ein intensives Training an speziellen Geräten, unbewusste Körperfunktionen wie Puls, Anspannung und Entspannung aktiv zu beeinflussen. Elektroden machen den Entspannungszustand eines Patienten sichtbar, so dass Entspannung gezielt trainiert werden kann.

 

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